„Fröhliche Weihnachten“


(v.l. Thomas Falk, Dani Barsch, Lutz Dettmann und Bernd Lingnau)

Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz unter Gaunern, dass man nicht an den Ort seiner Tat zurückkehrt. Ob dies auch für Krimiautoren gilt, weiß ich nicht. Lutz Dettmann jedenfalls kehrte an den Ort seiner Tat, sprich seiner letzten Lesung zurück, am 2.Dezember in die Weiland-Buchhandlung am Marienplatz.

Ein kleiner Exkurs in die Geschichte: Thomas Falk, Geschäftsführer der Weiland-Buchhandlung lobte bereits zweimal einen Krimiwettbewerb aus. Regionalkrimis waren gefordert, die besten Erzählungen wurden in jeweils einem Band zusammengeführt. Lutz Dettmann beteiligte sich an beiden Wettbewerben und erreichte zweimal den zweiten Platz. So konnte er auch im Februar 2008 aus seiner Erzählung bei Weiland lesen.

Lesungen sind leichter zu bewerkstelligen, als Filmpremieren, denn die versagende Technik kann bei einer Lesung mit einer kräftigen Stimme ersetzt werden. Versagt die Vorführtechnik, kann man nur auf ein Wunder warten oder nach einer Lösung suchen, so wie am letzten Mittwoch bei der Premiere des Kurzfilms „Fröhliche Weihnachten“. Das Problem wurde gelöst, das Publikum nahm die Panne mit norddeutscher Gelassenheit, der Film konnte gezeigt werden, und spannend war der Abend auch. Dani Barsch, Chefin der Filou-Film Dresden, Thomas Falk und Lutz Dettmann, von Bernd Lingnau, freier Journalist und „Autorenkollege“, denn auch von ihm ist ein Krimi im „Der Petermännchenmörder“ (o. g. zweiten Band) moderierte, berichteten über die Entstehung des Films, die schon Stoff für eine neue Geschichte sein könnte, wie die „Mittäter“ erzählten. Dettmann hatte die Erzählung ursprünglich nur für die Familie geschrieben und dann für den Wettbewerb eingereicht, Till Endemann, Regisseur( u.a. „Das Lächeln der Tiefseefische“) erhielt die Erzählung von ihm als Weihnachtsgruß, war von ihr begeistert und animierte den Autor zu einem Drehbuch, das er auch begleitete, eine Produzentin fand sich etwas später mit Dani Barsch, der Film wurde im Dezember 2008 und im Januar dieses Jahres gedreht und hatte im Juli Premiere in Shanghai. Inzwischen ist der Kurzfilm vom MDR angekauft worden und die Weiland-Buchhandlung bietet ihn gratis mit dem Krimiband zum moderaten Preis von sieben Euro an.

Nach dem Filmgespräch wurde dann der Kurzfilm gezeigt und die bitterböse „Weihnachtsdekoaufrüstungsschlacht“ vom Publikum mit Heiterkeit und Nachdenken aufgenommen. Vielleicht hat sich der eine oder andere in Zügen wieder erkannt? Der Abend war jedenfalls gelungen, wie einige Gäste kundtaten. Der Film ist eine kleine, bitter-schöne Geschichte, die mit ihrem schwarzen Humor an die Erzählungen des Roald Dahl erinnert. Buch und DVD sind ein schönes kleines Geschenk zu Weihnachten. Und das Thema des Films ist zu jeder Weihnachtszeit hochaktuell.

Der Film soll allerdings keine Lösung für dieses alljährliche Problem anbieten. Das betonten Autor und Produzentin!

Trotzdem, ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest im Lichterglanz.

Etwas weniger, ist oft mehr…

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